Reisen ist eine der schönsten Arten, die Welt herauszufinden. Doch leider hinterlassen unsere Reisen häufig einen nicht unerheblichen ökologischen Fußabdruck, der nicht nur die Umwelt sondern auch die lokalen Gemeinschaften belastet. In einer Zeit, in der der Klimawandel steigernd in den Fokus rückt, ist es wichtiger denn je, über die Auswirkungen unseres Reisens nachzudenken und laufende Alternativen zu wählen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihren ökologischen Fußabdruck auf Reisen verringern können, ohne auf den Spaß und die Abenteuer des Reisens zu verzichten.
1. Wählen Sie umweltfreundliche Verkehrsmittel
Der Verkehr ist einer der größten Verursacher von CO2-Emissionen, und besonders beim Reisen fallen hier hohe Mengen an. Flugreisen sind wegen der langen Distanzen und der hohen CO2-Emissionen besonders umweltschädlich. Um Ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, sollten Sie, wenn möglich, alternative Verkehrsmittel wählen.
Zugreisen sind eine herausragende Möglichkeit, umweltfreundlich zu reisen, besonders in Europa, wo das Bahnnetz gut ausgebaut ist. Zugreisen bieten nicht nur eine geringere CO2-Emission im Vergleich zu Flugreisen, sondern auch eine lockere und landschaftlich faszinierende Möglichkeit, von einem Ziel zum anderen zu gelangen. In vielen Ländern gibt es zudem nachhaltige Zuganbieter, die auf erneuerbare Energien setzen und damit die Umweltbelastung weiter minimieren.
Eine weitere gute Option sind Carpooling oder Busreisen, bei denen Sie mit anderen Reisenden zusammen ein Fahrzeug verwenden. In vielen Ländern gibt es professionale Apps, die Carpooling-Optionen anbieten, wodurch Sie nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch die Reisekosten senken können.
Wenn Sie innerhalb eines Landes auf dem Weg sind, kann das Fahrrad eine umweltfreundliche Alternative sein. Besonders in städtischen Gebieten gibt es mittlerweile viele Optionen für Mietfahrräder oder E-Scooter, mit denen Sie auf laufende Weise die Stadt erkunden können.
2. Kompensieren Sie Ihre CO2-Emissionen
Es ist nicht immer möglich, umweltfreundliche Verkehrsmittel zu wählen, insbesondere bei internationalen Reisen. Doch selbst wenn Sie fliegen müssen, können Sie einen Teil der CO2-Emissionen, die Sie verursachen, kompensieren. Viele Fluggesellschaften liefern Programme zur CO2-Kompensation an, bei denen Sie einen Betrag zahlen können, der in Projekte zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen investiert wird, wie z. B. Aufforstungsprojekte oder erneuerbare Energiequellen.
Es gibt auch unabhängige Organisationen, wie Atmosfair oder Myclimate, die CO2-Kompensation auf transparente und verwertbare Weise anbieten. Sie berechnen die Emissionen Ihrer Reise und schlagen vor, wie viel Sie für eine Kompensation spenden können. Indem Sie diese Option verwenden, tragen Sie aktiv dazu bei, den CO2-Ausstoß, den Sie verursachen, auszugleichen.
3. Wählen Sie nachhaltige Unterkünfte
Unterkünfte sind ein anderer Bereich, in dem Sie Ihren ökologischen Fußabdruck beeinflussen können. In vielen Städten gibt es mittlerweile zahllose nachhaltige Hotels und Unterkünfte, die auf umweltfreundliche Praktiken setzen. Green Hotels sind berühmt dafür, umweltfreundliche Baumaßnahmen zu ergreifen, erneuerbare Energien zu verwenden und Abfall zu minimieren. Oftmals benutzen sie auch biologisch abbaubare Reinigungsmittel und liefern Gästen die Möglichkeit, auf nachhaltige Art und Weise zu reisen, z. B. durch die Verwendung von recyceltem Wasser oder den Verzicht auf Einwegplastik.
Darüber hinaus gibt es Plattformen wie Green Key oder Green Key, die Hotels und Ferienwohnungen auflisten, die sich durch sehr nachhaltige Praktiken auszeichnen. Achten Sie beim Buchen Ihrer Unterkunft darauf, dass diese über Umweltzertifikate wie EarthCheck oder Green Globe verfügt. Diese Zertifikate garantieren, dass das Hotel regelmäßig auf seine Nachhaltigkeitspraktiken überprüft wird.
Alternativ können Sie auch Airbnb verwenden und gezielt nach Unterkünften suchen, die besonders umweltfreundlich sind, etwa hinsichtlich Energieverbrauch, Abfallmanagement oder die Verwendung von ökologischen Materialien. In vielen Fällen können auch kleinere, lokale Unterkünfte eine umweltbewusste Wahl darstellen.
4. Reduzieren Sie den Plastikverbrauch
Plastik ist in der Reisewelt nach wie vor eine große Frage, da es in vielen Ländern nur schwer zu recyceln ist und sich in der Umwelt ansammelt. Um Ihren Beitrag zu leisten, können Sie einige einfache Maßnahmen ergreifen, um den Plastikverbrauch zu verringern.
- Wasserflasche: Statt regelmäßig Plastikflaschen zu kaufen, nehmen Sie eine wiederverwendbare Wasserflasche mit. In vielen Ländern, besonders in Europa, ist das Leitungswasser von hoher Qualität, sodass Sie Ihre Flasche irgendwann auffüllen können. Auch in vielen Hotels gibt es mittlerweile Wasserstationen, an denen Sie Ihre Flasche kostenlos nachfüllen können.
- Vermeiden Sie Einwegplastik: Viele Touristen kaufen sich im Verlauf der Reise Plastikbesteck, -becher oder -tüten. Stattdessen können Sie umweltfreundliche Alternativen benutzen, wie z. B. ein wiederverwendbares Besteck-Set, Stoffservietten und Stofftaschen. Diese kleinen Änderungen können eine große Wirkung haben.
- Kauf von lokal produzierten Produkten: Wenn Sie auf dem Weg Lebensmittel oder Souvenirs kaufen, bevorzugen Sie lokale und unverpackte Produkte. In vielen Märkten gibt es frisches Obst oder handgefertigte Produkte, die nicht in Plastik verpackt sind.
5. Unterstützen Sie nachhaltige Reiseanbieter
Die Reisebranche hat in den letzten Jahren immer mehr folgende Anbieter hervorgebracht, die sich auf umweltfreundliches Reisen spezialisiert haben. Wenn Sie eine Reise bestellen, sollten Sie darauf achten, dass der Anbieter nachhaltige Praktiken verfolgt. Viele Reiseveranstalter bieten mittlerweile Reisen an, die einen geringen Einfluss auf die Umwelt haben, wie z. B. Radtouren, Wanderungen oder Eco-Tours, die den Schutz der Natur und die Unterstützung der lokalen Gemeinschaften fördern.
Es gibt auch Reiseanbieter, die sich auf Ökotourismus spezialisiert haben. Diese bieten Reisen an, bei denen die Natur respektiert und geschützt wird, und in denen ein Teil des Erlöses direkt in den Schutz von Naturräumen und Tieren fließt. Einige Organisationen liefern auch sogenannte Voluntourism-Projekte an, bei denen Sie im Verlauf Ihrer Reise in lokalen Gemeinschaften helfen und dabei nachhaltige Praktiken unterstützen.
Achten Sie darauf, dass die Reiseanbieter transparente Informationen über ihre Nachhaltigkeitspraktiken bereitstellen, wie z. B. die Benutzung von erneuerbaren Energien, den Schutz der lokalen Flora und Fauna oder die Zusammenarbeit mit Naturschutzprojekten.
6. Reise leicht und minimalistisch
Je weniger Gepäck Sie mit sich führen, desto umweltfreundlicher ist Ihre Reise. Weniger Gepäck bedeutet nicht nur weniger CO2-Emissionen beim Transport, sondern es verringert auch die Notwendigkeit für nachträgliche Materialien und Verpackungen. Wenn Sie Ihre Reise minimalistisch planen, können Sie leicht auf umweltfreundliche Materialien und wiederverwendbare Produkte setzen.
Verpacken Sie nur das Nötigste und vermeiden Sie es, unwichtige Wegwerfprodukte oder Gegenstände mitzuführen. Investieren Sie in hochwertige, langlebige Reiseausstattung, die Ihnen bei mehreren Reisen von Nutzen ist. Wenn Sie auf dem Weg sind, denken Sie daran, dass weniger häufig mehr ist – weniger Gepäck bedeutet weniger Stress und ein geringerer Einfluss auf die Umwelt.
7. Achten Sie auf lokale und saisonale Produkte
Eine andere Möglichkeit, Ihren ökologischen Fußabdruck beim Reisen zu verringern, liegt darin, lokale und saisonale Produkte zu kaufen. Ob es sich um Lebensmittel, Kleidung oder Souvenirs handelt, die Unterstützung der lokalen Wirtschaft und der Kauf von Produkten, die in der Region produziert oder angebaut werden, trägt nicht nur zur Verringerung von CO2-Emissionen bei, sondern fördert auch nachhaltige Praktiken.
Lokale Produkte erfordern keine langen Transportwege, was den Energieverbrauch und die damit verbundenen Emissionen erheblich verringert. Indem Sie saisonale Produkte wählen, unterstützen Sie zudem die landwirtschaftliche Vielfalt und tragen dazu bei, den Druck auf nicht nachhaltige Anbaumethoden zu reduzieren. Auf Märkten finden Sie häufig frische und umweltfreundliche Produkte, die direkt aus der Region kommen, ohne in Plastik verpackt zu sein. Diese bewussten Entscheidungen tragen dazu bei, dass die Reise nicht nur für Sie, sondern auch für die Natur und die Menschen vor Ort eine positive Wirkung hat.
8. Setzen Sie auf umweltfreundliche Aktivitäten und Abenteuer
Ein anderer wesentlicher Aspekt nachhaltigen Reisens ist die Option von Aktivitäten, die die Umwelt respektieren und gleichzeitig unvergessliche Erlebnisse bieten. Abenteuertourismus muss nicht automatisch umweltschädlich sein. Sie können zahllose Aktivitäten wählen, die wenig oder keinen Einfluss auf die Natur haben und gleichzeitig Ihre Abenteuerlust stillen.
Aktivitäten wie Klettern, Wandern, Kajakfahren und Radfahren sind herausragende Alternativen zu intensiveren, ressourcenverschlingenden Freizeitaktivitäten. Diese Erlebnisse fördern nicht nur Ihre Verbindung zur Natur, sondern unterstützen auch die lokalen Gemeinschaften, da viele dieser Aktivitäten von kleinen, laufend betriebenen Anbietern organisiert werden. Wenn Sie sich für solche Aktivitäten entscheiden, bestimmen Sie, dass der Anbieter ökologische Standards einhält und sich aktiv für den Erhalt der Umwelt und der Naturgebiete einsetzt, in denen die Aktivitäten stattfinden. Achten Sie darauf, dass Sie im Verlauf Ihrer Reise keine empfindlichen Ökosysteme stören und dass gesamte Ihre Abenteuer mit Rücksicht auf die Natur durchgeführt werden.
9. Reduzieren Sie den Einsatz von Einwegplastik
Einwegplastik ist einer der größten Umweltverschmutzer, besonders in touristischen Regionen. Als Reisender können Sie erheblich dazu beitragen, den Plastikmüll zu verringern, indem Sie auf umweltfreundliche Alternativen setzen und bewusst auf Einwegplastik aufgeben. Dazu gehört, eigene wiederverwendbare Trinkflaschen, Behälter und Einkaufstaschen mitzunehmen, die Sie im Verlauf Ihrer Reise benutzen können.
Statt Plastikflaschen zu kaufen, füllen Sie Ihre wiederverwendbare Flasche mit Wasser oder Leitungswasser aus Trinkbrunnen, die in vielen Städten zur Verfügung stehen. Genauso können Sie Ihr eigenes Besteck oder eine wiederverwendbare Lunchbox mitnehmen, wenn Sie auf dem Weg ein Picknick machen oder sich auf den Markt begeben. Bei der Auswahl von Souvenirs können Sie ebenfalls auf Plastikprodukte aufgeben und umweltfreundliche Alternativen wählen, wie handgemachte Produkte aus Naturmaterialien oder recycelte Materialien.
Indem Sie bewusst auf Plastik aufgeben und nachhaltige Alternativen benutzen, tragen Sie aktiv dazu bei, die Umwelt zu schonen und den Müllberg zu reduzieren, der in vielen Urlaubsregionen ohnehin schon ein großes Problem darstellt. Diese kleinen Veränderungen können eine große Wirkung haben, insbesondere wenn sich viele Reisende daran beteiligen.
Fazit
Nachhaltig zu reisen bedeutet nicht, dass Sie auf Entdeckungen, Abenteuer oder den Spaß des Reisens aufgeben müssen. Mit kleinen, aber wirksamen Maßnahmen können Sie Ihre Reisen so gestalten, dass sie weniger Auswirkungen auf die Umwelt haben. Wählen Sie umweltfreundliche Verkehrsmittel, kompensieren Sie Ihre CO2-Emissionen, entscheiden Sie sich für folgende Unterkünfte, verringern Sie Plastik und unterstützen Sie nachhaltige Reiseanbieter. Wenn Sie diese Prinzipien befolgen, können Sie nicht nur die Welt herausfinden, sondern auch dazu beitragen, sie zu erhalten. Denken Sie daran: Jeder kleine Schritt zählt!